SEID WACHSAM …

war die letzte Aufforderung an die Schüler-innen der 4a/b Klasse der MMS Niederneukirchen nach einem zwei Einheiten dauernden Vortrag der Zeitzeugin, Frau Anna Hackl, über die „Hasenjagd“. Dabei beschrieb sie die Geschichte ihrer Familie namens Langthaler, die im Februar 1945 zwei aus dem Konzentrationslager Mauthausen ausgebrochene „Häftlinge“ auf dem Dachboden ihres Bauernhofes in Schwertberg versteckt hielt und damit ihr eigenes Leben riskierte, wenn sie von der SS der Nationalsozialisten gefunden worden wären.

Weil beide Söhne der siebenköpfigen Familie als Soldaten im 2. Weltkrieg für ihr Vaterland kämpften, war vor allem Mutter Langthaler bereit dazu. Trotz mehrmaligen Hausdurchsuchungen würden die beiden russischen Kriegsgefangenen jedoch glücklicherweise nie gefunden und am Kriegsende konnten beide wieder unversehrt in ihre Heimat zurückkehren; wie auch die beiden Söhne der Langthalers.

Der Kontakt zu den „Häftlingen“ brach vorerst ab, aber einem Sohn gelang es über einen Zeitungsartikel in der russischen Presse diesen wieder herzustellen und so entwickelte sich ein freundschaftliches Verhältnis zwischen der Mühlviertler Familie und der russischen Familie von Nikolai.

Familie Langthaler erhielt für ihre Zivilcourage Ehrungen vom russischen Präsidenten und wurde dafür auch zu einem Flug nach Russland eingeladen. Die Klassen sahen zum Abschluss auch Fotos davon und von einem Besuch von Nikolai in seiner zweiten „Heimat“ in Schwertberg.

Als Vorbereitung für Frau Hackls (geborene Langthaler) Vortrag, schauten sich die 4a/b davor im Geschichte-/ und Religionsunterricht den Film „Vor lauter Feigheit gibt es kein Erbarmen – die Hasenjagd“ von Andreas Gruber an, der die wahre Geschichte der Familie sehr authentisch verfilmte. Auch zwischen Ihm, dem Schauspielteam und Frau Hackl entwickelte sich dabei ein freundschaftliches Verhältnis während den Dreharbeiten.

Für die Zukunft ermahnte die Zeitzeugin die Schüler-innen, wachsam zu sein mit den Menschen in ihrer Umgebung, dass sie eine derartige Menschen-verachtung/ -feindlichkeit mit all ihren schlimmen Auswüchsen NIE zulassen/dulden. NIEMALS VERGESSEN- aus DER GESCHICHTE LERNEN!!!!!!!!!!!!!

Ein großes DANKESCHÖN an Frau Hackl, dass sie trotz ihres fortgeschrittenen Alters bereit ist, Schulklassen diesen so wichtigen Beitrag zur politischen Bildung zu liefern!

Claudia Anuth